Autoregion: Das EU-Parlament setzt Hunderttausende Arbeitsplätze leichtfertig aufs Spiel
Armin Gehl: Das „Aus“ für den Verbrennungsmotor ab 2035 ist ein industriepolitisches Desaster auch für das Saarland
Saarbrücken. „Das vom EU-Parlament beschlossene ,Aus‘ für den Verbrennungsmotor ist ein industriepolitisches Desaster, das viele Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie im Saarland und in der Großregion kosten wird. Es ist unfassbar, mit welcher Leichtfertigkeit und Ignoranz die Parlamentarier gegen die Interessen der Menschen entscheiden, die sie gewählt haben.“ Das erklärte Armin Gehl, Chef des Automobilverbandes autoregion, zu dem Votum des EU-Parlamentes, ab 2035 keine Verbrennungsmotoren bei Pkws und leichten Nutzfahrzeugen mehr zuzulassen.
„Autoregion bekennt sich ausdrücklich zum Ziel der Klimaneutralität. Aber wir brauchen Technologieoffenheit und keine einseitige Festlegung auf den batteriegetriebenen Elektromotor. Das ist ein Irrweg, der uns Milliarden Euros und Arbeitsplätze kosten wird, ein weltweit einzigartiges Technologie-Know-how in Deutschland wird zerstört“, so Gehl. Das sei zudem eine Entscheidung gegen die Interessen der Bürger, gegen den Markt und gegen Innovation, kritisiert Gehl.
Gleichzeitig schlage das EU-Parlament mit seinem Votum auch die Tür für den Einsatz von E-Fuels zu, so Gehl. „Wir brauchen dringend den Einsatz dieser strombasierten Kraftstoffe, um die Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig sind sie nötig, um die Fahrzeuge im Bestand klimaneutral zu betreiben. E-Fuels reduzieren die CO2-Emissionen der Bestandsflotte, derzeit sind weltweit rund 1,5 Milliarden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs.“ Gehl fordert die EU-Parlamentarier auf, ihren Blick endlich über den „europäischen Gartenzaun“ zu werfen und keine ideologischen Scheuklappen zu tragen. „Hier stehen Standorte, Arbeitsplätze, das Einkommen von Menschen, unsere technologische Führung und letztlich unser erreichter Wohlstand, die politische Stabilität auf dem Spiel mit erheblichen negativen gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen.“ Nach dem Votum des EU-Parlamentes sind nun die Regierungen der Mitgliedsländer gefragt.