Autoregion zum Ergebnis des „Autogipfels“:
Autoregion: Batteriegetriebene E-Mobilität ist nicht die alleinige Zukunft
Saarbrücken. Der beim Berliner „Autogipfel“ angekündigte Ausbau der elektrischen, öffentlichen Ladeinfrastruktur auf eine Million „Stromtankstellen“ bis zum Jahr 2030 setzt bei der künftigen Mobilität eindeutig auf die batteriebasierten Fahrzeugantriebe. „Das ist nicht die richtige Weichenstellung und wir halten dieses Ziel zudem für unrealistisch“, kritisiert autoregion-Geschäftsführer Armin Gehl das Ergebnis des Gipfels im Kanzleramt.
Die Zukunft der Fahrzeugantriebe werden neben der Batterieelektrik auch synthetische Kraftstoffe und vor allem Wasserstoffantriebe sein, so Gehl. „Wir sehen die Gefahr, dass mit einer Million Ladesäulen eindeutig übers Ziel hinausgeschossen wird. Wer die gesamte Republik bis in den hintersten Winkel mit ,Stromtankstellen‘ zupflastern will, muss sich die Frage gefallen lassen, wer das letztlich bezahlt“, meint Gehl. Das bedeutet enorme Infrastrukturbauarbeiten durch die Netzbetreiber, ein Großteil dieser Kosten werde letztlich wieder auf die Strompreise für die Endverbraucher umgelegt werden.
Die Entsorgungsfrage für Millionen von Elektrobatterien sei nach deren Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren völlig ungeklärt, so Gehl. „Was passiert mit diesen Akkus, die zwischen 300 bis 700 kg wiegen? Wer recycelt die und was passiert mit den Komponenten?“, fragt Gehl. Im Übrigen werde auch die Problematik ausgeblendet, dass „wir heute schon bei den seltenen Erden extrem stark von China bzw. von Lieferanten unter chinesischem Einfluss abhängig seien, so Gehl.
„Batteriegetriebe Antriebskonzepte sind trotz Verbesserung der Reichweite eindeutig für die urbane Mobilität und keine Long-range-Antriebe,“ Hier müssen andere Lösungen her. „Wir plädieren weiterhin auch für den sauberen Dieselantrieb als umweltfreundliche Antriebsart und raten dringend, daran festzuhalten“, so Gehl.
Insofern ist der vom saarländischen Wirtschaftsministerium verfolgte Aufbau einer Wasserstoff-Technologie der richtige und technologieoffene Weg, für den auch die autoregion plädiert und in der Großregion mit vorantreibt, so Gehl.